Anmeldungen:
Im 1. Halbjahr 2020 wurden in Deutschland rund 58.000 Betriebe gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Auswertung der Gewerbemeldungen mitteilt, waren das 9,4 % weniger als im 1. Halbjahr 2019.
Die Ergebnisse des 1. Halbjahrs 2020 werden durch eine deutlich niedrigere Anzahl von Meldungen in den Gewerbeämtern ab März 2020 beeinflusst. Gründe hierfür sind zum einen Maßnahmen, die aufgrund der Corona-Pandemie getroffen wurden, wie zum Beispiel die Einstellung des Besucherverkehrs und Personalengpässe in den Gewerbeämtern. Zum anderen ist davon auszugehen, dass es aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit weniger Betriebsgründungen, aber auch weniger Abmeldungen gab, da Gewerbetreibende zunächst möglicherweise die weitere wirtschaftliche Entwicklung abwarten, bevor sie ein Gewerbe an- oder abmelden.
Die Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen lag im 1. Halbjahr 2020 mit rund 68.100 deutlich unter dem Vorjahreswert (-21,1 %).
Die Zahl der neu gegründeten Nebenerwerbsbetriebe nahm um 1,2 % auf knapp 140.100 zu.
Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen sank im 1. Halbjahr 2020 auf rund 324.000, das waren 8,0 % weniger als im 1. Halbjahr 2019.
Abmeldungen:
Rund 44.000 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gaben im 1. Halbjahr 2020 ihr Gewerbe vollständig auf. Das waren 14,1 % weniger als im 1. Halbjahr 2019.
Die Zahl der aufgegebenen Kleinunternehmen sank um 22,3 % auf fast 78.700 und die Zahl der aufgegebenen Nebenerwerbsbetriebe um 14,0 % auf rund 80.600. Damit war die Gesamtzahl der vollständigen Gewerbeaufgaben mit rund 203.300 Betrieben 17,4 % geringer als im 1. Halbjahr 2019. Auch hier ist davon auszugehen, dass die eingeschränkte Arbeitsfähigkeit der Gewerbeämter sowie die wirtschaftliche Unsicherheit zum Rückgang der Zahl der Abmeldungen im 1. Halbjahr 2020 geführt haben.
Die Zahl der Gewerbeabmeldungen insgesamt bei den Gewerbeämtern lag im 1. Halbjahr 2020 mit rund 259.100 um 16,1 % unter dem Vorjahreswert.
Quelle: Destatis Pressemitteilung Nr. 322 vom 24.08.2020